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Text File  |  1992-09-02  |  33KB  |  601 lines

  1. @UB PO8: "THE OTHER SIDE - DIE ANDERE SEITE" (TEIL 2) 
  2. @CO31
  3. ------------------------------------------------------------------------------
  4. @CO51
  5.  
  6.                         D I E   A N D E R E   S E I T E
  7.  
  8. @CO31
  9. ------------------------------------------------------------------------------
  10. @CO51
  11.  
  12.                                ( T E I L   I I )
  13.  
  14. @CO31
  15. ------------------------------------------------------------------------------
  16. @CO21
  17.  
  18.  
  19.  
  20. ER stand vor dem Tor zur Welt der Menschen und schaute hinauf.
  21.  
  22. Mächtigt ragte das Tor vor ihm auf, höher als wenn er sich 10 mal
  23. übereinanderstellte. Es war schon faszinierend, was die Menschen da geschaffen
  24. hatten. Bald würde alles dem DUNKLENE HERRSCHER gehören, - bald!
  25.  
  26. Rechts und links neben dem Tor wuchsen bedrohlich zwei Wehrtürme empor, jeder
  27. nochmals um einiges höher als das Tor selbst. Über dem Tor erhob sich,
  28. zwischen den beiden Türmen, der mächtige Torbogen, bewehrt mit Zinnen hinter
  29. denen jetzt viele Speerspitzen und Helme zu sehen waren.
  30. Ebenso hoch wie das Tor selbst setzen sich rechts und links in einem leichten
  31. Halbkreis die Wehrmauern fort, vereinigten sich an ihren Enden fließend mit den
  32. steil emporragenden Felswänden in die diese Festung eingebetet war.
  33.  
  34. Die Festung verschloß die einzige Furt durch die "Wellenberge", wie der
  35. mächtige Höhenzug von den Menschen genannt wurde. Dieser Höhenzug grenzte das
  36. Reich der Menschen gegen das Reich der "Helfer" ab. Komisch, er hatte sich
  37. noch nie Gedanken um die Helfer gemacht, wußte nicht mal wie sie sich
  38. eigentlich selbst nannten, - wußte auch nicht, wie sie von den Menschen genannt
  39. wurde. Dies war auch völlig nebensächlich, waren sie doch lediglich das was
  40. ihr Name ausdrückte -- "Helfer". Die Helfer waren ein kleinwüchsiges Volk das
  41. innerhalb kürzester Zeit überrant und unterworfen worden war. Sie dienten
  42. jetzt völlig untergeben dem DUNKLEN HERRSCHER und den RARKs. Die Befehlhaber
  43. der RARKs waren die Stimme und der Wille des HERRSCHERS. Von hier kamen die
  44. Befehle die von den Helfern hündisch untergeben ausgeführt wurden.
  45.  
  46. Die Wellenberge waren seit Angedenken eine natürliche Grenze zum Reich der
  47. Menschen, unüberwindlich für jeden normalen Krieger der HELFER. Die Menschen
  48. selbst hatten nie Anspruch auf das Reiche der HELFER erhoben, man hatte relativ
  49. friedlich nebeneinandergelebt. Einige Zwischenfälle an der Furt,- und ein
  50. unüberlegter Eindringversuch in das Menschenreich seitens eines wahnsinnigen
  51. HELFER-Fürsten, hatten dazu geführt, daß die Festung gebaut worden war. Seit
  52. Erbauung dieses zusätzlichen Schutzes hatte es niemals wieder Versuche der
  53. HELFER gegeben in das Menschenreich einzudringen. Über die Wellenberge zu
  54. gehen war schlicht unmöglich, Seefahrer waren die HELFER nicht. Nur auf diese
  55. Weise war es noch möglich in das Menschenreich einzudringen. Dieser Weg, über
  56. das unruhige Meer, also die Wellenberge zu umgehen, war aber überaus gefährlich
  57. und nur mit äußerst seetüchtigen Schiffen zu schaffen. Auch die RARKs waren
  58. keine Seefahrer - wollte man in das Menschenreich gelangen, die Furt war die
  59. einzige Möglichkeit!
  60.  
  61. Die Wellenberge hatten ihren Namen aufgrund der typischen Form einer brechenden
  62. Welle erhalten. Durch eine Laune der Natur war der ganze Höhenzug an seiner
  63. Frontseite nach innen ausgehölt, als hätten irgedwann mächtige Wasser die Berge
  64. hätten abtragen wollen. Auf diese Weise hingen alle Hänge stark über, - für
  65. normale Lebenwesen ein unüberwindliches Hindernis.
  66.  
  67. Viel zu hoch um Seile mittels Bogen oder anderer Katapulte hochzuschiesen und
  68. zu hoffen, daß sie sich irgendwo verfingen und so erklettert werden konnten,
  69. viel zu hart und zu glatt um Steigeisen einzuschlagen. Es gab noch kein Metall
  70. das hart genug gewesen wäre in diese natürliche Mauern glatt eindringen zu
  71. können. Es war schon versucht worden. An vielen Stellen waren Eisen
  72. eingeschlagen, alles jedoch irgendwann bei einem weiteren Schlag abgebrochen
  73. und nur noch die rostenden Überreste ragten aus den dunklen Wänden heraus.
  74. Irgendwann hatte man es aufgegeben und nie wieder versucht. Auf diese Weise
  75. konnten eventuell einzelne Wesen den Anstieg bezwingen. Eine Armee auf diese
  76. Weise auf den Grat zu schaffen war aber unmöglich. Der enzige Weg war DIE
  77. FURT!
  78.  
  79. Diese wußte der RARK natürlich auch. Um in das Menschenreich zu gelangen
  80. mußten sie hier durch, durch dieses mächtige Tor, vorbei an dieser mächtigen
  81. Festung!
  82.  
  83.  
  84. @CO41
  85.                               * * * * * * * * * *
  86. @CO21
  87.  
  88.  
  89. Rilko stand auf der Wehr über dem mächtigen Tor und schaute hinab. Unten hatte
  90. sich ein RARK aufgebaut, ein sehr großer RARK -- einer der größten die ihm
  91. bisher zu Gesicht gekommen waren. Bisher hatte er, auf Erkundung im
  92. benachbarten Grenzland, gelgentlich einen RARK, oder eine Gruppe RARKs gesehen,
  93. diese waren aber alle bei weitem nicht so groß und stattlich wie das Exemplar
  94. da unten.
  95.  
  96. Letzten Sommer waren die RARKs das erstemal aufgetaucht. Hatten innerhalb
  97. eines halben Jahres das Reich der "Kurzbeine", wie das Nachbarvolk spötisch
  98. genannt wurde, überrant und waren bis zur Grenzfestung vorgestoßen. Bisher
  99. hatten die RARKs sich aber noch nie bis vor die Festung vorgewagt, einen Kampf
  100. zwischen Menschen und RAKs hatte es bisher auch noch nie gegeben. Solange die
  101. RARKs keine Anstalten machten Feindseligkeiten gegen das Menschreich zu
  102. eröffnen, solange sollte auch keine Auseindersetzung gesucht werden. Das
  103. Eindringen in das Reich der "Kurzbeine" wurde zwar mit Mißtrauen beobachtet,
  104. einen Grund einzuschreiten sah der König jedoch nicht. Das war ein Problem der
  105. "Kurzbeine" das sie selbst lösen mußten. Da zwar keine offene Feindschaft
  106. zwischen den Menschen und den "Kurzbeinen" herrschte, man sich lediglich
  107. gegenseitig in Ruhe ließ, war es für die eindringenden RARKs ein Leichtes
  108. gewesen das eh nicht starke Reich einfach zu besetzten. Wie Späher beobachtet
  109. hatten, war es nicht oft zu Kämpfen gekommen, jedenfalls nicht im Grenzland.
  110. Wenn es Kämpfe gegeben hatte, waren die meist kurz und heftig verlaufen -- die
  111. "Kurzbeine", die es wagten gegen eine RARK-Streitmacht vorzugehen, waren
  112. förmlich überrannt worden -- Überlebende hatte es nie gegeben. Die Späher
  113. hatten meist nur den Auftakt dieser kleinen Gefechte mitbekommen, hatten sich
  114. dann vorbeugend zurückgezogen. Ein oder zwei Stunden später war man dann an
  115. den Ort der Schlacht vorsichtig zurückgekehrt. Nirgendwo waren Überlebende
  116. "Kurzbeine" gefunden worden.
  117.  
  118. Scheinbar gingen die RARKs nach einer Schlacht nochmals das Feld ab und töteten
  119. jeden der sich noch irgendwie regte - gnadenlos! Einige der Toten wiesen
  120. Hiebverletzungen auf die von sich aus nicht direkt tödlich waren. Scheinbar
  121. hatten sie jedoch nochmals kurz Kontakt mit einem RARK -- und der war dann
  122. tötlich -- ihr Kopf war durch einen Schlag abgetrennt worden und lag meist
  123. einige Schritte von der Leiche entfernt. Besonders schlimm sah es auf den
  124. Verwundetensammelstellen aus. Einige der Toten hatten schon Tücher um Wunden
  125. gewickelt oder lagen an Bäumen gelehnt, -- hatten jedoch nie die Chance
  126. erhalten das Schlachtfeld in Wagen oder auf Tragen zu verlassen -- alle
  127. geköpft. Einige mochten noch versucht haben sich zu wehren, aber natürlich
  128. ohne jede Aussicht auf Erfolg.
  129.  
  130. Dies war dem König alles mitgeteilt worden. Dieser sah jedoch keinen Grund in
  131. diese Gefechte eingreifen zu lassen. Hiermit würde sich ganz von alleine ein
  132. Problem erübrigen. Die Unterworfenen würden bestimmt als Sklaven verschleppt
  133. werden - somit würde das Land eh von diesen nicht gern gesehenen kleinen Leuten
  134. bereinigt.
  135.  
  136. Also beschränkte sich die Wachmannschaft des Grenzlandes auf Beobachtungen im
  137. unmittelbaren Bezirk um die Festung und meldete alles dem König.
  138.  
  139. Woher die RARKs allerdings gekommen waren -- und wo sie hingehörten, niemand
  140. konnte Auskunft geben - niemand!
  141.  
  142. Auf jeden Fall waren sie ein unheimlich kampferprobte Rasse und äußerst brutal
  143. und rücksichtslos.
  144.  
  145. Man ließ sie gewähren und ein halbes Jahr später schien das Land der
  146. "Kurzbeine" besiegt zu sein. Nirgendwo fanden mehr Kämpfe statt, auch nicht im
  147. Grenzland. Es war fast zu ruhig, - man sah weder RARKs noch "Kurzbeine" in
  148. diesem Landstrich auftauchen. Späher wurde nur soweit geschickt wie es zu
  149. verantworten war. Der Späher mußte, wenn ein RARK auftauchte, blitzartig
  150. wieder am Tor sein und eingelassen werden können. Einer Konfrontation war in
  151. jedem Falle aus dem Wege zu gehen, so die Anordnung aus dem Munde des Königs.
  152.  
  153. So war seit knapp einem halben Jahr eine trügerische Ruhe im Grenzland. Die
  154. Wachmannschaft, die bei Aufflammen der Kämpfe verstärkt worden war, war
  155. zwischenzeitlich wieder auf die übliche Besatzung von ca. 200 Leuten reduziert
  156. worden. So hatte man abgewartet und das Land beobachtet. Die Ruhe war
  157. trügerisch, sehr trügerisch!
  158.  
  159.  
  160. @CO41
  161.                               * * * * * * * * * *
  162. @CO21
  163.  
  164.  
  165. Vor einigen Tagen hatte es begonnen. Der dichte Wald, jenseits des kargen
  166. Niemandlandes zwischen den Ausläufern der Wellenberge gegenüber der Furt hatte
  167. angefangen zu "leben"!
  168.  
  169. Überall waren sie aufgetaucht, RARKs! Zuerst kleine Gruppen, dann ihre
  170. fremdartigen Zugtiere, zum größten Teil beladen mit Zelten und sonstigem Bedarf
  171. um ein Lager aufzubauen. Dann Zugtiere vor Zugschlitten gespannt. Diese
  172. Zugschlitten transportierten scheinbar Verpflegung für die immer mehr
  173. auftauchenden RARKs. Alle Schlitten waren mit "Kurzbeinen" besetzt, waren
  174. vermutlich vollständig unterworfen und jetzt im Dienst des bisher unbekannten
  175. Führers der RARKs.
  176.  
  177. Nach dem Eintreffen dieser ersten RARKs begann, ca. 20 Steinwürfe von der
  178. Furtfestung entfernt der Aufbau verschiedener kleinerer Lager, - weit vertreut
  179. über das Gelände vor den Wellenbergen, aber nicht weit genug um nicht Geräusche
  180. zu den Wächtern der Furt durchdringen zu lassen. Eine hektische Betriebsamkeit
  181. setzte ein und als der erste Abend anbrach, waren mehrere kleine Zeltdörfer
  182. entstanden.
  183.  
  184. Nach Einbruch der Dunkelheit nahm man immer noch Beilhiebe wahr die sich in
  185. Holz fraßen, das immer wiederkehrende Rauschen von Blättern und Ästen die von
  186. umstürzenden Bäumen hervorgerufen wurden, das knistern von aufflammenden großen
  187. Lagerfeuern und die Befehlstimmen der RARKs, diese eigenartige kehlige und raue
  188. Zischen, die Laute die bisher niemand verstand. Woher waren diese RARKs nur
  189. gekommen. Man kannte allerlei Rassen in der bisher bekannten Welt, alle waren
  190. jedoch menschlich. Einmal kleiner, wie die "Kurzbeine", einmal größer wie die
  191. behäbigen, aber sehr kräftigen Manner des Nordens. Oder klein, aber unheimlich
  192. breit, schnell und stark wie die Zwerge der Region um die Schattenberge. Die
  193. RARKs aber waren noch nie erwähnt worden, nirgendwo in der Urgeschichte der
  194. Menschenvölker auf ein Hinweis auf diese Rasse zu finden. Die Menschenvölker
  195. lebten seit langer Zeit friedlich nebeneinander, abgesehen von kleinen
  196. Reibereien mit den "Kurzbeinen", die schließlich zum Bau der Furtfestung
  197. geführt hatten, war es sehr friedlich in der bekannten Welt. Jetzt war dieser
  198. Friede scheinbar vorbei. Noch war man sich nicht einig was der Aufmarsch im
  199. Niemandland sollte. Wollten sich die RARKs ebenfalls nur gegen das Menschreich
  200. schützen und eine Gegenfestung bauen, oder war der Aufmarsch gegn die
  201. Furtfestung gerichtet. Die Meinung spaltete sich in diese beiden Lager.
  202. Terill, der Festungsfürst, hatte mit seinen Hauptleuten, darunter auch Rilko,
  203. lange Zeit beraten. Man war zu keiner einheitlichen Meinung gekommen. Egal,
  204. ob nun Angriffsvorbereitungen oder lediglich der Bau einer Festung, egal was
  205. der Aufmarsch sollte, - der König mußte informiert werden. Hierzu war ein
  206. Schriftstück, in dem die derzeitige Situation geschildert wurde, abgefaßt und
  207. einem Kurier überantwortet worden. Der Kurrier war einer der besten und
  208. ausdauernsten Reiter der Festung. Mit allem ausgerüstet was man für einige
  209. Tage brauchte, und mit einem Ermächtigungsschreiben überall und auf alles
  210. zurückgreifen zu dürfen was im Machtbereich der Menschen lag, wurde er
  211. losgeschickt. Um auf alles vorbereitet zu sein, hatte Terill um einen größere
  212. Kampfgruppe gebeten die die Festungswache verstärken sollte. Deren
  213. Zusammensetzung und Stärke hatte er allerdings offen gelassen. Dies sollten
  214. die Oberen Feldherrn um den König, die Kriegsbreater entscheiden. Dies war
  215. nicht seine Aufgabe. Seine Pflicht hatte er erfüllt, jetzt hieß es abwarten
  216. was der nächste Tag brachte.
  217.  
  218.  
  219. @CO41
  220.                          *  *  *  *  *  *  *  *  *  * 
  221. @CO21
  222.  
  223.  
  224. Terill selbst war am nächsten Tag auf das Eingangstor hochgestiegen und stand
  225. nun auf dem Übergang, hinter den höhen Torzinnen, blickte angestrengt in
  226. Richtung des Waldstreifens. Der Waldstreifen war kaum zu sehen, es war noch
  227. recht dunstig - es ging ja auf das dritte Viertel des Jahres zu. Terill hatte
  228. sich eine wärmende Decke übergezogen und stand nun hoch aufgerichtet auf dem
  229. Torbogenübergang.
  230. "Wache, was hat sich in der Nacht getan? Sind weitere Truppen bemerkt worden,
  231. konnte irgendwas beobachtet werden?"
  232.  Der Angesprochene schüttelte den Kopf: "Nein mein Fürst. Keine weiteren
  233. Beobachtungen. Diese Schlangenmenschen und Kurzbeine scheinen die ganze Nacht
  234. in den Wäldern Holz geschlagen zu haben. Ansonsten war uns der Blick durch den
  235. leider aufgekommenen Dunst weitestgehen versperrt. Etliche Lagerfeuer sind
  236. hinzugekommen, aber lediglich von Truppenteilen entzündet, die noch bei
  237. Einbruch der Dunkelheit ankamen."
  238.  "Gut, gut! Werden wohl doch nur eine Gegenfestung aufbauen wollen ..",
  239. sinnierte Terill leise, mehr zu sich als in Richtung der Wache.
  240.  Den Kopf entwas eingezogen und nach vorne gesenkt, ging er langsam zur Treppe.
  241. Hoffentlich kam der Kurrier gut vorran und die angeforderten Männer würden bald
  242. ankommen. Man wußte ja nie, wie sich ein unbekannter Feind, und so stufte
  243. Terill die RARKs inzwischen ein, verhalten würde. Die Ankunft der Verstärkung
  244. würde bestimmt fast 7 Tage auf sich warten lassen. Die erste Sammelstelle der
  245. Streitkräfte war fast 2 Tagesmärsche von der Festung aus entfernt. Bis eine
  246. Entscheidung im Rat getroffen worden war und die Sammelstelle vom Ergebnis
  247. unterrichtet, man schließlich aufgebrochen war, konnten gut 3 Tage vergehen.
  248. Der Kurrier brauchte 2 Tage bis zur Königsfestung, nochmals zwei Tage der
  249. Marsch der Unterstützung, also vor 7 Tagen war kein Mann zu erwarten. Solange
  250. mußte, im Falle eines Angriffs, durchgehalten werden. Terill hatte allerdings
  251. das sichere Wissen in einer Festung zu leben die für uneinnehmbar galt. Nach
  252. hinten war die Festung offen -- an Lebensmittel und Wasser hatte und würde es
  253. nie mangeln. Der Angreifer konnte den Versorgungsweg nicht abschneiden, -
  254. hierzu hätter er die Wellenberge überqueren müssen - und dies war nach
  255. Menschdenken schlicht unmöglich. Eine Belagerung war wegen der gesicherten
  256. Versorgung nicht möglich, der einzige Weg war die Erstürmung der Festung.
  257. Diese selbst war aber in der Zwischenzeit äußerst efektiv ausgebaut worden und
  258. konnte sehr leicht mit bereits 50 Mann verteidigt werden, die Besatzung bestand
  259. aber aus 200 Leuten, alle geübte und gute Kämpfer. Keiner der Männer befand es
  260. als unwürdig auf der Festung seine Pflicht zu tun, alle waren stolz darauf
  261. unter Terill dienen zu dürfen. Daher glaubte Terill nicht an eine Erstürmung,
  262. dies würde zuviele Opfer unter den Angreifern vordern. Jeder vernünftige
  263. Feldherr würde sich mit dem eroberten zufrieden geben und beim Anblick der
  264. Festung weiter Eroberungszüge verfallen lassen. Es war nicht möglich die
  265. Festung einzunehmen. Sollte Verstärkung ein- treffen, dann konnte man in Ruhe
  266. abwarten was geschah. Aber auch seine 200 vorhandenen Männer würden die ersten
  267. Tage durchhalten können, Aber was sollte die Überlegung, es würde nicht zu
  268. einem Angriff kommen.
  269.  
  270.  
  271. @CO41
  272.                              * * * * * * * * * * *
  273. @CO21
  274.  
  275.  
  276. Am nächsten Tag setzte dann eine furchteinflösende Betriebsamkeit in den Lagern
  277. der RARKs ein -- immer mehr Truppen kamen an, in immer kürzeren Abständen
  278. rückten dies an und vereinigten sich mit den bereits vorhandenen.
  279.  
  280. Keiner in der Grenzfestung glaubte mehr an den Bau einer Gegenfeste, auch
  281. Terill hatte diesen Gedanken inzwischen verworfen - obwohl er stark zu seiner
  282. Beruhigung und der der Männer beigetragen hätte! Man durfte aber nicht mehr
  283. daran glauben, hierzu waren sprachen die Vorkommnisse vor der Festung eine
  284. allzu deutliche Sprache!
  285.  
  286. Terill hatte seine Kampfgruppenfüher zu sich gebeten und diese auf das Treiben
  287. vor der Festung hingewiesen. Dies war natürlich nicht mehr notwendig gewesen,
  288. alle wußten natürlich längst bescheid. Bei den normalen Soldaten machten sich
  289. naturbedingt eine gewisse Unruhe breit -- keine Angst, aber eine unheimliche
  290. Angespanntheit. Die Kämpfer wollten endlich wissen woran man war -- würde es
  291. zu einem Kampf kommen, oder was sollte der Aufmarsch der Schlangemenschen und
  292. der Kurzbeine?
  293.  
  294. Terill hatte seine Kampfgruppenfüher gebeten alle nötigen Vorbereitungen für
  295. eine eventuelle Verteidigung der Grenzfestung zu treffen, es blieb ihm keine
  296. andere Wahl.
  297.  
  298. Sofort begann in der Feste, genau wie im Lager der RARKs, eine wohlgeordnete
  299. Hektik. Keiner brauchte große Anweisungen zu erteilen, hierzu hatte man den
  300. Ernstfall (den man eigentlich bisher ausgeschlossen hatte) zu oft erprobt.
  301.  
  302. Waffen wurde geschliffen, eine Gruppe rückte aus um im Hinterland noch
  303. geeignetes Holz für die Herstellung von Pfeilen zu suchen, die Schmiede wurde
  304. geschürt und kurz darauf erschallte das Hämmern der Waffenwarte durch die
  305. Festung. Eisenspitzen für Pfeile und Speere wurden hergestellt -- Schilder
  306. wurden gebaut, Helme aus der Ersatzkammer geholt und auf Ihre Sicherheit
  307. überprüft. Für die Schwerter der Männer waren die Warte nicht verantwortlich,
  308. dies was Sache des jeweiligen Besitzers. Hier bedurfte es allerdings keiner
  309. gesonderten Überprüfung, jeder der Kämpfer betrachtete sein Schwert als seinen
  310. wertvollsten Gegenstand -- und hatte in dementsprechend in Pflege. Das Leben
  311. hing im Falle eine Kampfes schließlich an der Sicherheit und Schärfe der
  312. Klinge!
  313.  
  314. Im hinteren Teil der Festung wurde eine große Kammer für die Aufnahme von
  315. Verwundeten hergerichtet - Verbandmaterial und Essenszen für die Behandlungen
  316. von etwaigen Verletzten wurden bereitgelegt. Der Naturheiler und seine
  317. untergeordneten Helfer stellten spezielle Messer für das Entfernen von Pfeilen
  318. bereit, auch das Material zum Ausbrenen der Wunden wurde bereitgelegt, die
  319. Feuer hierzu wurden entfacht und am Brennen gehalten. Man bereitete sich auf
  320. jede nur denkbare Verletzungsart vor.
  321.  
  322. Etwas abgesetzt, außerhalb der Festung, am Rande der Furt hatte eine Abteilung
  323. die undankbare Aufgabe einigee Gräben auszuheben -- jeder Mannsbreit und eine
  324. halben Steinwurf lang -- für die Toten. Diese Arbeit wurde mit einem
  325. zwiespältigen Gefühl ausgeführt. Leider mußte auch diese Arbeit vorgenommen
  326. werden, es würde bestimmt Tote geben, da gab sich keiner einer Illusion hin.
  327. Beim Ausheben der Gräben dachten so manche daran, ob er sich hier sein eigenens
  328. Grab bereitstellte, sein Heldengrab -- die letzte Ruhestätte für den entseelten
  329. Körper.
  330.  
  331. Auf die Festungswälle wurden derweil, zu den bereits vorhandenen, weiter Steine
  332. hochgezogen. Steine um nach eventuell aufsteigenden Gegnern werfen zu können.
  333. Extra dafür vorhandene Abwurfvorrichtungen wurden damit beladen. Hiermit war
  334. es möglich ein größere Fläche mit vielen Steinen gleichzeitig abzudecken und zu
  335. bewerfen.
  336.  
  337. Die Steinschleudern wurden beladen und gespannt, die "Fettfeuer" wurde geschürt
  338. und die großen Töpfe mit Fett vollgestopft, bald war dieses flüssig und würde
  339. sich über den Köpfen der Angreifer ergießen können.
  340.  
  341. Brandpfeile wurden hergestellt, mit Bast umwickelt und direkt in eine leicht
  342. entflammbare Flüssigkeit gestellt - damit sie sich vollsaugen mögen. Damit
  343. würde man dem Feind schon "einheizen"!
  344.  
  345. Auch die großen Speerschleudern wurden vorbereitet. Jeder dieser verwendeten
  346. Speere war doppelte Mannsgröße lang und so dick wie ein Unterarm. Diese
  347. Speere, über die Wurschleuder verschossen, durchschlug jede Panzerung und war
  348. dafür gedacht große rollbare Sturmtürme zu beschießen und diese dadurch
  349. unverwendbar zu machen. Man wußte natürlich nicht wie die RARKs angreifen
  350. würden und welche Erfahrung sie bei der Erstürmung von Festungen hatten, man
  351. mußte aber auf alles vorbereitet sein.
  352.  
  353. Pferde wurde gestriegelt und die Schutzpanzer zum anlegen bereitgelegt. Die
  354. Streitwagen wurde nochmals an den Rädern eingefettet und die rotierenden
  355. Radmesser wurde angebracht -- eine mächtige und starke Waffe beim Gegensturm.
  356.  
  357. Viele viele kleine und größere Vorbereitungen wurden getroffen -- und das
  358. Warten begann, zerrte an den Nerven.
  359.  
  360. Wann würde die Verstärkung eintreffen ???
  361.  
  362.  
  363. @CO41
  364.                        *********************************
  365.  
  366.  
  367.  
  368.                        *********************************
  369. @CO21
  370.  
  371.  
  372. Tercic, der Reiter des Festungsfürsten, kam am zweiten Tag, in den
  373. Abendstunden, an der mächtigen Königsburg an. Diese bestand, wie die meisten
  374. der Burgen, aus einem mächtigen Ring aus Palisaden, lediglich die Gebäude im
  375. Innern der Burg bestanden aus Mauerwerk. Dies war die typische Bauart der
  376. Menschen im Mittelreich. Mittels hohen Mauern eine Burg oder Stadt zu
  377. schützen, dies war noch nicht erforderlich gewesen. Es waren noch nie, auch im
  378. Krieg gegen die Nordvölker, Burgen oder Städt in Feindeshand gefallen. Ein
  379. Mauerbau hatte man zum erstenmal bei der Furtfestung angewandt.
  380.  
  381. An diesem Abend stand das Eingangstor zur Burg weit offen, davor saßen zwei
  382. Wachen - laut grölend und scheinbar in bester Stimmung!
  383.  
  384. Tercic riß am Mundhalfter seines Pferdes und dies kam kurz darauf in einer
  385. Staubwolke gehüllt kurz vor den Wachen zum Stehen. Eigentlich hätte es keines
  386. Anhalt bedurft, - die Wachen hätten eh nicht reagiert, Tercic war aber
  387. neugierig.
  388.  
  389. "Was ist hier los!?", herrschte er den links von ihm stehenden Wachsoldaten an.
  390.  Dieser, kaum richtig folgen könnend was da vor ihm stand, die Hand um einem
  391. Beutel mit Flüssigkeit geschlossen, blinzelte zu Tercic hinauf.
  392.  
  393. "Der Sohn des Königs feiert heute seinen wichtigsten Geburtstag - seinen
  394. wichtigsten ... ", lallte er in Richtung Tercic.
  395.  
  396. "Jawohl, - er wurde endlich zum Mann - und könnte jetzt unangefochten den Thron
  397. übernehmen, wenn der König sterben würde ...", lallte es von rechts.
  398.  
  399. Tercic war jetzt alles klar. Natürlich! Der Sohn den Königs feierte heute
  400. sein Geburtstagsfest. Das wußten natürlich alle Bürger im Reich, - nur, es war
  401. der 16. Sommer - das wichtigste Alter für den zukünftigen Tronfolger. Erst ab
  402. diesem Alter hatte er absoluten Anspruch auf den Tron. Starb ein König vorher
  403. - und hinterließ eine zu jungen Tronfolger, war der Tron praktisch frei. Unter
  404. den Edelleuten kam es dann in einem rießigen Turnier zu Kämpfen bei dem um den
  405. Tron gekämpft werden mußte. Dies war allerdings seit fünf Generationen nicht
  406. mehr der Fall gewesen - jetzt hatte sich die sechste Generation diese
  407. Königshauses den Tron gesichert und würde die Dynastie weiterführen. Das war
  408. natürlich ein Grund zu feiern. Er hatte aber eine Nachricht die eiligst zum
  409. König und weiter entschieden werden mußte.
  410.  "Ist der Berater des Königs zu sprechen, oder der König selbst? Es ist sehr
  411. dringend ... !" - fuhr Tercic die beiden betrunken Wachen an.
  412.  "Weiß nicht, reite ein Herr und suche in der Wachstube beim Festsaal nach ..."
  413.  Tercic kümmerte sich nicht weiter um die beiden Wachen und trieb sein Pferd
  414. an, ritt über den Innenhof und kam wenig später vor dem ihm bekannten Wachhaus
  415. an. Hier band er sein abgehetztes Pferd an einem Pferdepfahl fest und betrat
  416. kurz daruf die Wachstube. Das gleiche Bild wie draußen am Tor -- Betrunkene
  417. wohin das Auge blickte!
  418.  
  419. "Wo ist der Wachhauptmann?!!!", schrie er in den Raum. Kaum einer der Wachen
  420. rührte sich, viele gaben nur ein unwilliges Grunzen von sich - oder sahen ihn
  421. mit grinsenden Gesichtern an.
  422.  
  423. "Wer schreit hier herum?", erschall es aus einem Seitenraum.
  424.  
  425. "Tercic, der Kurier des Furtfürsten - dringende Botschaft für den König!"
  426.  
  427. "Was kann heute schon dringend sein, was sollte so dringend sein, daß es nötig
  428. wäre den König bei seinen Feierlichkeiten zu stören?"
  429.  
  430. Jetzt bewegte sich etwas im Türbogen des Seitenraumes und der Wachhauptmann
  431. trat in den alkoholgeschwängerten Wachraum. Tercic sah ihn an, - nicht
  432. betrunken, den Erdgöttern sei Dank! Den Arm ausgestreckt, hielt er die
  433. Schriftrolle mit der Botschaft - und Bitte - dem Wachhauptmann hin.
  434.  
  435. "Dringende Botschaft für den König, vom Fürsten der Furtfestung! Diese
  436.  Nachricht muß schnellstens dem König überbracht werden. Es geht um die
  437.  Sicherheit des Reiches!"
  438.  
  439. Der Wachhauptmann sah Tercic mit Augen die zu Schlitzen zusammen- gepresst
  440. waren ungläubig an. Quatsch, dachte er! Die Sicherheit des Reiches -- die
  441. Furtfestung war nicht einnehmbar, das wußte jeder im Reich. Außerdem, wer
  442. sollte das Reich bedrohen. Diese Kurzbeine etwa, diese kleinen hässlichen
  443. Menschen. Nein, von hier ging doch wirklich keine Gefahr aus jedenfalls jetzt
  444. nicht mehr. Die Schlagenmenschen hatten diese doch schon lange Zeit besiegt!
  445. Die Schlangenmenschen - oh, -- daran hatte er überhaupt nicht gedaht.
  446. Natürlich!
  447.  "Diese schuppigen Ungeheuer?", fragte er in Richtung Tercic.
  448.  Tercic nickte nur ernst und übergab das Papier dabei in die ausge- streckten
  449. Hände des Wachhauptmannes.
  450.  Ohne noch einen Blick an Tercic zu verschwenden drehte sich der Hauptmann auf
  451. dem Absatz herum und verschwand eiligst wieder durch das kleine Tor durch das
  452. er gekommen war.
  453.  
  454. Cenan, so der Name des Hauptmannes machte sich eiligst daran die Stufen zum
  455. Festsaal zu erklimmen. Immer wieder wurde er genötigt über daliegende
  456. Festteilnehmer hinwegzusteigen. Ein rauschendes Fest war es gewesen, sehr
  457. rauschend.
  458.  
  459. Endlich hatte er den Festsaal erreicht. Noch immer war hier in sehr buntes
  460. treiben. Hierfür hatte Cenan aber kein Auge -- er suchte den König oder seinen
  461. Vertrauten. Der König war nicht auffindbar, aber Sessial - der Vertraute des
  462. Königs konnte er wenig später auftreiben. Sessial war ein sehr besonnener und
  463. ruhiger Mensch, dem König sehr zugetan und fast schon hündisch ergeben. Dies
  464. war natürlich die unmaßgebliche Meinung von Cenan.
  465.  
  466. Sessial nahm die Papierrolle sofort an und versprach sie an den König
  467. weiterzuleiten - sofort.
  468.  
  469. Cenan hatte damit seine Pflicht getan und wußte die Rolle in guten Händen,
  470. wußte, das Sessial seine Pflicht tun würde - unbedingt.
  471.  
  472. Bald darauf stand er wieder vor Tercic und könnte ihm die Nachricht überbringen
  473. - die Rolle war nun beim König.
  474.  
  475. Tercic wurde ein Lager zugeteilt das er auch wenig später zufrieden und totmüde
  476. aufsuchte. Er schaffte es nicht mehr aus seinen Stiefeln zu kommen, viel beim
  477. Ausziehn der Stiefel nach der Seite um und augenblicklich war er eingeschlafen
  478. - die völlige Entspannung war über ihn hereingebrochen wie ein blitzartig
  479. geführter überraschender Schwertschlag. Immerhin hatte er fast zwei Tage
  480. ununterbrochen im Sattel gesessen, hatte lediglich unterwegs die Pferde
  481. getauscht und war weitergeritten. Lediglich um seiner Notdurft nachzukommen,
  482. hierfür hatte er seinen Ritt einigemale kurz unterbrochen. Gegessen hatte er
  483. wärend des Rittes.
  484.  
  485. Cenan selbst zog sich wieder auf seine Wachstube und seine Raum zurück. Er lag
  486. jetzt ausgestreckt auf seinem Lager und dachte über die Nachricht die Tercic
  487. gebracht hatte nach. Der König würde schon die richtige Entscheidung treffen
  488. -- die Nachricht war ihm ja zugestellt worden.
  489.  
  490. Darin allerding sollte sich Cenan irren! Sessial war seinem König wirklich
  491. sehr ergeben und liebte ihn über alles. Daher brachte er es nicht übers Herz
  492. seinen Herrscher zu wecken. Dieser hatte sich vor einger Zeit zurückgezogen
  493. und war in seinem Schlafsaal untergekrochen -- nur so konnte man es nennen.
  494. Sessial kannte seinen Herrscher in diesem Zusatnd und wußte, so war er nicht
  495. mehr ansprechbar, so unterließ man am besten jede Störung. Wichtiges
  496. Schriftstück, hatte der Hauptmann gesagt, - er hatte die Stimme dieses Mannes
  497. im Trubel kaum verstanden und dankend die Rolle an sich genommen. Das Siegel
  498. des Furtfürsten war deutlich zu sehen -- das machte aber Sessial keine weiteren
  499. Gedanke. Die Furtfestung war ein mächtiges Bollwerk, was sollte dort an
  500. wichtigen Nachrichten entstehen, es gab von dort nichts zu berichten was man
  501. nicht schon wußte. Die Kurzbeine waren geschlagen und in die Sklaverei
  502. abgeführt worden, so vermutete man - das Land jenseits der Furtfürstung schon
  503. seit über einem halben Jahr nicht mehr belebt. Nach dem kommenden Winter würde
  504. man das ehemalige Land der Kurzbeine erkunden und feststellen, ob es noch
  505. welche gab, die nicht verschleppt worden waren. Man würde sich dieser
  506. bedauernwerten Halbmenschen dann annehmen.
  507.  
  508. Auf diese Weise geriet die Rolle auf den Arbeitstisch des Königs, nicht
  509. geöffnet und nicht zualleroberst. Sie lag irgendwo zwischen all den doch so
  510. "wichtigen" Rollen, die alle das gleiche beinhalteten, einen Glückwunsch an den
  511. alten König für seinen "erwachsenen" Sohn - und den Glückwunsch an den neuen
  512. Tronfolger. Jeder dieser Rollen, die sich da auf dem Tisch türmten,
  513. beinhaltenden diese Wünsche - jede --
  514.  
  515.                             nur eine Rolle nicht! 
  516.  
  517.  
  518. @CO41
  519.                             *  *  *  *  *  *  *  *
  520. @CO21
  521.  
  522.  
  523. Rilko, einer der Hauptleute der Furtfürstung - und zuständig für die
  524. Verteidigung des Torbogens, sah wieder hinab zu dem mächtigen RARK.
  525.  
  526. Diese stand wie gemauert vor dem Tor, als wartete er auf eine innere Eingebung
  527. -- völlig regungslos.
  528.  
  529. Vier Tage war es jetzt schon her seit der Bote an die Königsburg geschickt
  530. worden war -- also konnte die Verstärkung nicht mehr lange auf sich warten
  531. lassen. Je länge der gegener sich mit seinen Vorbereitungen Zeit ließ, umso
  532. mehr näherte sich der Tag der Verstärkung, dann gab es keinen Grund mehr selbst
  533. abzuwarten, dann konnte man selbst das Schwert in die Hand nehemn und
  534. angreifen, versuchen den Gegner in seine Vorbereitungen empfindlich zu stören.
  535.  
  536. Jetzt erwachte der RARK!
  537.  
  538. Langsam griff seine rechte Hand zu seiner linken Seite hinüber, erfaßte den
  539. Griff seines riesigen Schwertes, riß dieses aus der Lederscheide und richtete
  540. es steil nach oben zu den Zinnen des Torbogens, - genau in die Blickrichtung
  541. von Rilko. Fast wäre Rilko erschrocken, so unerwartet war diese Bewegung des
  542. RARK ausgeführt worden.
  543.  
  544. Er glaubte seinen Ohren nicht trauen zu können, aber der RARK fing an in seiner
  545. Sprache zu sprechen, zwar deutlich mit lauten zischenden Geräuschen unterlegt,
  546. aber dennoch gut verständlich:
  547.  
  548. "Menschen, Ihr habt gesehen, wie leicht es den mächtigen Kriegern der
  549.  RARKs es fiel, Euer Nachbarvolk zu unterwerfen. Dieses Volk dient uns
  550.  gerne und wird uns bei der Eroberung und Unterwerfung der Restwelt treu
  551.  zur Seite stehen. Versucht nicht Euch uns zu entgegenzustellen. Öffnet die
  552.  Tore Eurer Festung und schließt Euch uns an - den zukünftigen Herrschern
  553.  der Welt - den RARKs - und ihres Fürsten dem "Dunklen Herrscher"!
  554.  Verweigert Ihr uns den Zutritt zu Eurem Reich, er wird nicht lange 
  555.  für uns verschlossen bleiben! Keiner von Euch wird diese Festung lebend
  556.  verlassen. Wie ist Eure Entscheidung?"
  557.  
  558. Terill, der Furtfürst war kurz vor Beginn der kurzen Rede des RARK unbemerkt
  559. hinter Rilko getreten und hatte mit versteinertem Blick zugehört. Die Festung
  560. aufgeben, sich diesem Schlangenvolk anschließen und eventuell gegen die eigenen
  561. Freunde kämpfen, was glaubten den diese Monster was und wer sie waren. Es gab
  562. nur eine Entscheidung -- und diese zeigte er dem mächtigen RARK deutlich. Als
  563. das letzte Wort als Schall noch in der Luft lag und von der mächtigen
  564. Einganstür reflektiert wurde und sich als kleines Echo in den weit verzweigten
  565. Zinnen verfing, hatte Terill sich eine Lanze eines Kämpfers gegriffen und diese
  566. nach unten geschleudert. Der RARK hatte die Lanze kommen sehen, hatte aber
  567. schon gemerkt, daß der Wurf nur in seine Richtung ging, ihn aber nicht treffen
  568. sollte. Zischend schob sich der Speer keinen Schritt von dem RARK in den Boden
  569. - zitterte kurz nach.
  570.  
  571. Kurze Zeit sah der RARK, der inzwischen auch sein Schwert hatte sinken lassen,
  572. den Speer an. Dann drehte er sich ganz ruhig herum und ging ruhigen Schrittes
  573. in Richtung der Wälder davon.
  574.  
  575. Rilko beobachtet dies mißtrauisch - auch der Fürst hatte sich etwas über den
  576. Zinnenrand gelehnt und blickte dem RARK nach.
  577.  
  578. Dieser war jetzt genau in der Hälfte zwischen dem Waldgelände und der Festung
  579. angelangt, dreht sich jetzt langsam in Richtung Festung wieder um, hob
  580. bedeutungsvoll sein Schwert an -- dann erscholl ein markiger langanhaltender,
  581. zischender Ruf.
  582.  
  583. DER WALD UND DIE VERSCHIEDENEN LAGER ERWACHTEN ERNEUT ZUM LEBEN - NUR DIESMAL
  584. BEDEUTETE DIES KRIEG -- DIESMAL MASCHIERTEN SOLDATEN AUF DIE FURTFESTUNG ZU --
  585. ES GAB KEIN ZURÜCK!
  586.  
  587. DER KRIEG ZWISCHEN MENSCHEN UND RARKS HATTE DAMIT BEGONNEN !
  588.  
  589.  
  590. @CO51
  591. ©`10-93 Der Po8
  592.  
  593. Fortsetzung folgt .....................................
  594.  
  595.  
  596. @CO71
  597. »»»[ Möchte auch sein! :) ]«««
  598.      -Twist <Zeiteintrag gelöscht>
  599. @CO21
  600.  
  601.